Kürzungen im Bundeshaushalt bedrohen Freiwilligendienst

Nach den Plänen der Bundesregierung soll die Förderung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) im kommenden Jahr um 78 Millionen Euro gekürzt werden, das entspricht rund 24 Prozent aller Bundesmittel für die Jugendfreiwilligendienste und den Bundesfreiwilligendienst. Bis 2025 sollen die Mittel insgesamt sogar um rund 35 Prozent gekürzt werden. „Die geplanten Kürzungen werden die Zahl der Plätze in den Freiwilligendiensten reduzieren und insbesondere Menschen aus ärmeren Familien den Zugang zu einem Freiwilligendienst versperren“, kritisiert Mathias Schmitten, Leiter des Zentrums Freiwilligendienste des Diakonischen Werkes Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL), dem auch wir angehören. Schmitten hofft, dass hier noch nachgebessert wird. Er verweist auf den Erfolg einer Initiative junger Freiwilliger, die Anfang Juli mehr als 92.000 Unterschriften für einen Ausbau der Freiwilligendienste beim Petitionsausschuss der Bundesregierung eingereicht hat. „Das ist ein Riesenerfolg der Initiative“, betont Mathias Schmitten. Er fordert, dass die jungen Freiwilligen, die sich für die Petition eingesetzt haben, bald im Bundestag angehört werden.  

Mathias Schmitten: „Das Geld reicht nicht.“

Die Diakonie RWL unterstützt das Anliegen der Initiative. Die jungen Menschen hätten ein klares Zeichen gesetzt, so Schmitten. Auf der einen Seite gebe es drastische Kürzungen. „Und auf der anderen Seite reden prominente Politiker*innen davon, einen Pflichtdienst einzuführen, der deutlich teurer wäre als eine ordentliche Förderung der Freiwilligen.“ Das passe nicht zusammen. Mit den Kürzungen sei eine Verbesserung des Taschengeldes für die Freiwilligen nicht finanzierbar – nicht einmal ein Ausgleich der Inflation. „Immer mehr Menschen, die einen Freiwilligendienst machen wollen und sich bei uns beraten lassen, springen ab, weil das Geld nicht reicht“, bedauert Schmitten.

Massive Verschlechterung der Rahmenbedingungen

Mathias Schmitten erwartet, dass sich dadurch auch der Fachkräftemangel in Kitas und Altenheimen weiter verschärfen wird. Denn die Freiwilligendienste leisten einen wichtigen Beitrag: Rund 100.000 Menschen absolvieren pro Jahr einen Freiwilligendienst. Das sind mehr als zehn Prozent eines Jahrgangs der Schulabsolventinnen und -absolventen. Fast zwei Drittel der Freiwilligen bei der Diakonie RWL ergreifen später einen Beruf im sozialen Bereich. Die anstehenden Kürzungen verschlechtern die Rahmenbedingungen massiv und bedrohen die Freiwilligendienste in ihrer pädagogischen Qualität, Struktur und Existenz im In- und Ausland.

Text: Diakonie RWLFoto: Pexels/Ivan Samkov

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