Geplante Kürzungen in Freiwilligendiensten vollkommen falsches Signal

Der Haushaltsentwurf der Ampel-Koalition sieht auch im Bereich der Freiwilligendienste drastische Einsparungen vor. „Innerhalb von zwei Jahren sollen die Mittel für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD) um mehr als ein Drittel (34 Prozent) gekürzt werden“, fasst Mathias Schmitten, Leiter des Zentrums Freiwilligendienste des Spitzenverbandes Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL), die Pläne zusammen. „Schon jetzt müssen die Einsatzstellen rund Zweidrittel der Kosten selbst tragen. Eine Kürzung hätte zur Folge, dass der Eigenanteil weiter steigen würde.“ Er empfindet sie daher als einen sehr starken Einschnitt.

Aktuell bieten wir drei Menschen die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst in den Arbeitsfeldern Psychosoziales Gesundheitszentrum (PGZ), Wohnungslosenhilfe und Regelwohngruppe zu absolvieren. „Mit Blick auf die geplanten Kürzungen stellt sich zunächst die Frage, ob wir diese Dienste weiterhin bezahlen können. Dazu müssen wir die konkreten Kürzungspläne auf den Tisch bekommen. Ob das FSJ bei uns fortgeführt werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt daher nicht klar“, sagt unser Geschäftsführer Frank Domeyer. „Der Freiwilligendienst stellt in unseren Diensten eine wichtige Ergänzung zu unseren pädagogischen und sozialarbeiterischen Diensten dar. Die in der Regel jungen Menschen werden als Assistenzkräfte eingesetzt und kümmern sich auf diese Weise direkt um uns anvertraute Menschen. Besonders in der Arbeit mit psychisch erkrankten und wohnungslosen Menschen leisten sie eine wertvolle Arbeit. Viele unserer ehemaligen FSJlerinnen und FSJler haben sich nach Beendigung ihres Dienstes entschieden, einen sozialen Beruf zu erlernen und arbeiten heute als sozialpädagogische Fachkräfte in unseren Arbeitsfeldern. Ein Wegfall oder eine Kürzung des FSJ würde eine Schwächung unserer Dienste bedeuten und wäre somit ein vollkommen falsches Signal.“

Ein FSJler, der nach seinem Freiwilligendienst geblieben ist, ist Ben Horstkamp. Er absolvierte zunächst ein FSJ im PGZ und arbeitet mittlerweile als Werksstudent im Ambulant Betreuten Wohnen für psychisch erkrankte Menschen (BeWo). Er möchte die Erfahrung seines FSJ auf keinen Fall missen: „Mein Freiwilliges Soziales Jahr war der Grundstein für meine Studiums- beziehungsweise Berufswahl und vor allem auch ein persönlicher Schritt meinerseits in die Eigenständigkeit. Durch das größtenteils eigenverantwortliche Arbeiten und die daraufhin gemachten Erfahrungen fiel es mir leichter, die bisherigen Hürden in meinem Studium zu meistern und mich fachlich einzuordnen. Außerdem konnte ich mich im Anschluss an mein FSJ weiter im Diakoniewerk Oberhausen engagieren, sodass ich neben der Theorie in meinem Studium auch direkt den Bezug zur Praxis sowie die Aussicht auf eine spätere Übernahme habe.“

Unabhängig von den Plänen der Bundesregierung spielt die Nachwuchsförderung bei dem evangelischen Wohlfahrtsverband eine große Rolle – in Zeiten des Fachkräftemangels mehr denn je. Zusätzlich zum Freiwilligendienst bieten wir daher auch die Möglichkeiten eines Praktikums, eines Berufsanerkennungsjahres (BAJ), einer praxisorientierten Ausbildung (piA) und eines dualen Studiums.

Weitere Neuigkeiten

Zusammen ist man weniger allein

Zum mittlerweile sechsten Mal hat der Bereich Chancengleichheit der Stadt Oberhausen den Bewegenden Adventskalender auf die Beine gestellt. Auch wir beteiligen uns an dem vielfältigen Angebot zum Jahresabschluss.

Mediensprechstunde: elektronische Weihnachtsgeschenke

Haben Ihre Kinder auch schon ihren Wunschzettel geschrieben und auf die Fensterbank gelegt? Und stehen auch bei Ihren Kinder Handy, Tablet und Konsole ganz oben auf der Liste? Wünschen, so heißt es, darf man sich alles. Aber …

Kleine Kunststücke mit großer Botschaft

Bereits Tage vor dem offiziellen Orange Day am 25. November hatte das Team unserer Fachberatungsstelle für Frauen in Wohnungsnot gemeinsam mit den Klientinnen eine Aktion auf die Beine gestellt: Angelehnt an die „Pottsteine“ bemalten sie um die 20 Steine und legten diese am Friedensplatz in der Oberhausener Innenstadt aus. Die Botschaft war klar: Wir sagen „Nein zu Gewalt gegen Frauen!“.

Am Weltaidstag: beo-Netzwerkpartner lädt zum Poetry Slam ein

Am diesjährigen Welt-Aids-Tag, 1. Dezember, präsentiert einer unserer Partner im Netzwerk „Bürgerschaftliches Engagement Oberhausen (beo)“ den außergewöhnlichen Poetry Slam „Verse über Liebe, Sex und anderen Krams“ im Zentrum Altenberg.

Ehrenamtscafé des Netzwerkes für bürgerschaftliches Engagement

Das Ehrenamtscafé im Café Bauer öffnet erstmals seine Türen, um potenzielle Freiwillige zu informieren und zu unterstützen. Unter dem Motto „beo trifft Ehrenamt beim Kaffeeklatsch“ findet dieses besondere Veranstaltung am Mittwoch, 15. November, statt.

Gefragt: Sach-/Geldspenden für Weihnachtsfeiern für Wohnungslose

Nach jahrelanger Pause – bedingt durch die Corona-Pandemie – können die Teams unserer Wohnungslosenhilfe endlich wieder Advents- und Weihnachtsfeiern für Menschen ohne ein eigenes Zuhause planen. Um ihnen weihnachtliche Süßigkeiten und kleine Preise als Gewinne für die Spiele schenken zu können, bitten wir um Sach- und Geldspenden.

Ziel der Bekämpfung der Wohnungslosigkeit rückt in weite Ferne

Bis 2030, so die Pläne der Bundesregierung, soll die Obdach- und Wohnungslosigkeit in Deutschland überwunden werden. Mit Blick auf die aktuellen Hochrechnungsergebnisse der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) rückt dieses Ziel jedoch in weite Ferne.

Betreuungsverein: neue Bedingungen für Anspruch auf Landesförderung

Rechtliche Betreuerinnen und Betreuer leisten einen großen Beitrag für das gesellschaftliche Miteinander, indem sie Menschen befähigen, trotz Einschränkung ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben führen zu können. Als Dankeschön gab’s kürzlich Gutscheine fürs Westfield Centro Oberhausen zu gewinnen.

Westfield Centro spendet fünf Sheltersuits ans dwo

Das Team unserer Wohnungslosenhilfe darf sich erneut über Sheltersuits freuen. Gemeinsam mit der niederländischen Sheltersuit Foundation übergab das Management des Westfield Centro Oberhausen insgesamt fünf multifunktionale Schutzanzüge im Wert von jeweils 300 Euro an unseren Geschäftsführer Frank Domeyer.

Westnetz GmbH spendet 680 Euro ans dwo

Der Verteilnetzbetreiber Westnetz GmbH hat die Aktion „Unfallfreie Zeit-Spende“ ins Leben gerufen. Dabei erhält jedes Regionalzentrum der Westnetz eine Prämie für ein Jahr unfallfreie Zeit, die einem sozialen Zweck zugutekommt. Im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Primärtechnik-Nord des Spezialservice Strom überreichte Marc Giesen, Leiter Betrieb-Hochspannungsfreileitung, jetzt die Spende für ein weiteres Jahr unfallfreies Arbeiten der Primärtechnik-Nord an unsere Bereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie, Christa Wadle.

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